PEARL ALIAS DAILUAINE DIAMONDS 'N' PEARLS

Pearl  ist Laylas Schwester. Aber so verschieden, wie man nur sein kann. Pearl besteht fast nur aus Fell. Gegenüber Layla sieht sie richtig fett aus, dabei ist sie um einiges leichter.

Im Ring zeigt sie gute Anlagen, dafür behagt ihr das Kinderkriegen nicht so. Bei ihrem ersten Wurf mussten wir irre lang auf ihre Läufigkeit warten, dann tanzten ihre Hormone Rock ’n‘ Roll, an einem Tag war sie deckbereit, was der Rüde gar nicht bestätigen wollte, dann wieder nicht und erst nach fünf Tagen wieder doch. Dann hat’s geklappt – das war dann unser I-Wurf. Aber beim zweiten Versuch hat sie gesagt, mit mir nicht und hat es vorgezogen, leer zu bleiben.

Einen dritten und letzten Versuch hat sie dann noch bekommen, aber natürlich war das auch ein einziges Abenteuer und ein besonderes Kuriosum. Pearl beschloss, ganz plötzlich und zu früh läufig zu werden, ich bekam so schnell natürlich keinen Urlaub und so erteilte ich meinem Ehegesponst den Marschbefehl. Und ein langer Marsch war’s auch noch, ich hatte für Pearl Shardanell Casterspell als Galan auserkoren, und der wohnt nun mal in Wales. Also machte sich mein Deck-Supervisor auf den Weg, ganz tapfer ignorierend, dass er seine rechte Hand nicht gut bewegen konnte, weil er sich ein paar Wochen zuvor das Handgelenk gebrochen hatte. Auf seiner langen Tour durfte er sich dann noch um Mitternacht irgendwo bei Bristol ganz allein und selbst zum Geburtstag gratulieren, Pearl schlief natürlich.

Das Decken selbst war ebenso einzigartig wie kurios. Pearl musste in einem winzigen und engen Flur warten, eine Tür hinter ihr ging auf, ihr Galan kam rein und ruff auf die Mutter. Als er alles erledigt hatte, sofortiger Abgang durch die hintere Tür. Ich bin sicher, Pearl hat ihren Lover nie zu Gesicht bekommen, aber dafür deutlich gespürt. Daraus ist dann der P-Wurf entstanden. Mein Göttergatte hat übrigens auch überlebt.

Pearl ist ein absoluter Draußen-Hund, dort ist sie in ihrem Element, versucht ständig, nach Nordkorea durchzubohren und wenn Wasser in der Nähe ist, dann hält sie nichts mehr auf. Ein richtiger Temperamentsbolzen und dabei doch unglaublich verschmust – eigentlich eine ideale Kombination. Wenn sie sich doch nur dazu entschließen könnte, das in regem Maße weiterzugeben.

Leider ist Pearl viel zu früh von uns gegangen, sie wurde nur zehn Jahre alt. Wie man so gemeinhin sagt, nach kurzer, aber schwerer Erkrankung. Nach einer Pyometra haben ihre Nieren nicht mehr mitgemacht, wir konnten sie nur noch zum Sterben aus der Klinik holen. Wenigstens hatte sie all ihre Lieben in ihren letzten Stunden um sich verammelt.