LL-Wurf

Der LL-Wurf – auch LaLa-Wurf genannt – ist alles andere als nur so lala. Das ist schon wieder ein ganz spezieller und toller Wurf, weil es Shiloh’s Wurf ist. Das ist  deshalb besonders, weil  Shiloh unsere auf Lebenszeit für Crufts qualifizierte Hündin ist. Wer nicht weiss, was Crufts ist, den kläre ich gerne auf. Crufts ist die bedeutenste Hundeshow der Welt, da darf man nur hin, wenn man sich speziell dafür qualifiziert hat. Crufts ist das für Hundeshows, was Wimbledon für Tennis ist. Na ja, Shiloh wird wohl frühestens als Veteranin ihr Ticket lösen, erstmal kommt bei ihr die Familienplanung vor der Karriere. So, wie mit diesem Wurf.

Frage war nur: Welcher Kerl ist es wert, dass man für ihn die Familie über die Karriere stellt?  Ich habe einen gefunden, der es wert ist  – Paddy heißt der Knabe – alias TAMNIAM PEPPER POT – aber für den Namen kann er ja nichts. Ein hübscher Kerl ist er trotzdem, Genetik und Wesen – trotz des Namens ein ganz lieber und freundlicher Hund – stimmen auch, also darf er dürfen. Der Stammbaum der LaLas ist augenscheinlich nicht von schlechten Eltern, aber davon könnt Ihr Euch selbst überzeugen:

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Das mit Paddy und Shiloh war für mich eine absolute Risiko-Anpaarung, nicht wegen der beiden Hunde, sondern wegen meinem „Ich-mach-das schon-ich- hab- ja-oft-genug-zugekuckt“-Möchtegern-Deckexperten-Göttergatten. Warum? Shiloh und Rhoda haben alles im Parallelflug gemacht – am gleichen Tag läufig geworden, am gleichen Tag deckbereiten Progesteron-Spiegel aufgebaut und das heisst, zur gleichen Zeit decken.

Ich bin mit unserem „Sorgenkind“ Rhoda nach Norddeutschland zum Decken gefahren und weil ich nicht Don Bosco bin, der bekanntermassen zur gleichen Zeit an zwei verschiedenen Orten sein konnte, blieb mir nichts anderes übrig, als mein Ehegesponst mit Shiloh nach Dänemark zu Paddy zu schgicken. Was hatte ich eine Angst, dass ich das mal bitterlich bereuen würde.

Die beiden haben ihre ungewohnte Freiheit weidlich ausgenutzt, sich ein schickes Ferienhaus an der Küste gemietet und es sich mehr als gemütlich gemacht – für mich und Rhoda hatte dieser Piesepampel übrigens eine Pension für 35 Euro die Nacht gebucht. Nur tröstlich, dass aus den im Vorfeld in den tollsten Farben ausgemalten Strandspaziergängen nix geworden ist. Am Strand hatte sich wohl die gesamte Rüden-Population von Dänemark auf Shilohs Besuch gefreut und das war selbst meinem Ehegesponst zu gefährlich. Mit Recht, wenn da was passiert wäre, wäre er besser nicht mehr nach Hause zurückgekehrt.

Ich zeige Euch mal die Dänemark-Residenz der zwei Sextouristen, damit Ihr Euch selbst ein Bild davon machen könnt.

Die zwei haben geschworen, dass beim Decken alles optimal gelaufen ist, Paddy und Shiloh mochten sich sofort und geschnaxelt haben sie auf Teufel komm raus. Ich hab‘ lieber bei Kaj – das ist Paddy’s Herrchen – angerufen, um zu hören, ob alles gut gelaufen ist. Er hat das zwar nicht so blumig wie mein „Ich-bin-der-Deck-Beaufsichtigungs-Weltmeister“- Männlein beschrieben, aber immerhin den Vollzug der Mission bestätigt.

So weit, so gut, aber trotzdem begann für mich eine unsäglich lange Warteschleife, voll von Angst, Zweifel, Unsicherheit und vielleicht ein wenig Zuversicht. Hat’s jetzt bei ihr richtig geschnaxelt oder war das doch nix wie ein teurer Erholungsurlaub für meinen Göttergatten nebst Hund?

Nach kaum zu ertragenden 4 Wochen endlich die Erlösung: Shiloh war schwanger und wie – voll bis zur Unterkante. Und fünf Wochen danach hat sie einen wunderschönen Wurf mit neun Welpen zur Welt gebracht – dreieinhalb Tage nach Rhoda übrigens.

Das Ärgste war überstanden, jetzt müss die neun LaLas nur noch gross werden, bei  zehn Zitzen eigentlich kein Problem. Aber weil Rhoda zwölf hatte und bei Shiloh eine Titte frei war, habe ichg Shiloh ein Kuckungskind  von Rhoda untergeschoben. Die Brave hat es auch gleich als Pflegekind adoptiert. So verging die Zeit in der Wurfkiste ohne Probleme, alle haben brav zugenommen, und als die LaLas und die KaKas so weit waren, ihre Wurfkisten zu verlassen, wuchsen die KaKas und die LaLas in Ko-Edukation auf. Sie haben brüderlich und schwesterlich alles geteilt. Wie das so zuging bei uns mit 21 Welpen, das zeigt das allseits beliebte Karussell. Wer genau wissen will, wer wer ist, die KaKas haben Farbe am Arsch, die LaLas am Nacken.

Nach dieser Massenveranstaltung wird es Zeit, Euch die kleinen LaLas endlich mal einzeln und in voller Pracht vorzustellen – hier kommen die offiziellen Beauty-Shots:

So, das war’s fast mit den LaLas – bleibt mir nur noch, den Kleinen und ihren neuen Familien alles Gute, langes Leben, pure Freude zu wünschen.

Das Beste kommt natürlich wieder zum Schluss – die wirklich wahren Erkenntnisse des offiziellen GRC-Zuchtwarts:

„Sehr schöne, aktive, zutrauliche,
sehr gut sozialisierte Welpen.
Sehr gutes Pigment, ausdrucksvolle Köpfe,
formschöne Welpen, starke Knochen,
sehr gute Fellanlagen, gute Winkelungen. 

Sehr schöne familienbezogene Aufzucht von engagierter
Züchterin mit ganzer Familie, optimale Aufzuchtstätte. Vorbildlich!“