Z-Wurf

“Für den Z-Wurf habe ich extra die einzige Hündin ausgesucht, die auch ein „Z“ im Namen hat – wenn schon, denn schon: Trewater Rapunzel, auch wenn sie nur Ruby gerufen wird. Offiziell hat sie ein “Z” im Namen.”

“Und der Beethoven, der mir so wahnsinnig gefällt, der von der Ahnentafel her, vom Aussehen her und vom Wesen her ideal ist – der hat noch nicht mal ansatzweise ein “Z” im Namen. Und ich wollte doch unbedingt “Z” mit “Z” verpaaren!” Meinem Menschenpapa schwante Fürchterliches, sollte das ganze Theater noch einmal von vorne losgehen? Nein! Also hat er sich was Geniales einfallen lassen, um den Beethoven doch noch passend zu machen und seiner wankel-mütigen Züchter-Frau die “braucht-kein-Mensch-und ich-erst-recht-nicht”-Zweifel zu nehmen. “Wie heißt der Kerl, den Du ausgesucht hast?“ „Beethoven Of The Hellacious Acres!“

„Beethoven of was? Das kann sich doch eh keiner merken! Das nach dem Beethoven ist nicht so wichtig, das lassen wir mal weg. Was sagt uns Beethoven? Der hat neun Symphonien geschrieben …(Pause, weil er erstmal ob seines profunden Halbwissens Anerkennung ernten wollte, bekommen hat er ein „jaaahhh?“) … und die „9“ ist bei den einstelligen Zahlen dasselbe wie das „Z“ bei den Buchstaben: Das Letzte! Schon haste die Verbindung. Passt schon!“ Und dann fing er auch noch an zu singen – nur gut, dass Ihr das nicht hören müßt – „Freude schöner Götterfunken, Tochter aus Rapu-hu-nzel!“ „Alles klar – es kann gar kein anderer sein als der Beethoven, der Ludwig! Die Kinder von den beiden sind dann übrigens automatisch adlig – die sind nämlich „von Beethoven“ – oder genauer, weil der Beethoven – den goldigen Hund mein‘ ich – Holländer ist, sogar „van Beethoven“.

Nachdem das geklärt war, konnte man endlich zur Tat schreiten – vorher aber noch einen kleinen Blick auf das Pedigree der Z’s – zum Zungenschnalzen:

So, alles bisher war Vorspiel. Jetzt geht’s zur Sache. Ruby wurde läufig, die Hormone haben geklimpert, nix wie ab nach Holland ans Ijsselmeer, zu Bart und Charmaine und Ludwig. Und dann: Wham-bam-thank-you-mam. So geht Verkasematuckeln auf holländisch.

Jetzt feiern wir Premiere. Normalerweise kommt jetzt ein Bild mit neugeborenen Welpen. Bei den Z’s schon ein prenatales Bild, weil dieses Bild eine wahre Sensation beinhaltet, aber das zu erkennen ist nicht jedem gegeben – außer meinem „Der-hat-einen-Furz-im-Kopp“-Ehemann. Vielleicht hat er ja auch nur mit seinem rechten Auge hingesehen, da hat er nur 10% Sehkraft oder er hat was eingenommen, so was Halluzinatives wie eine Flasche Schnaps oder LSD oder er hat sich doch ein paar Tütchen aus Holland mitgebracht.

Und das hat er gesehen: einen Kopf mit einer ganz wilden Mähne drumherum, auch wallendes Haupthaar genannt. Und an was erinnert Euch das? Schon wieder nichts? Dann sag ich’s Euch: An Beethoven – der war berühmt für und beneidet um sein wallendes Haupthaar. Ihr seht immer noch nix?

O.K. dann mach ich es Euch noch einfacher. Mittels ungeheurem technischen Aufwand ist es gelungen, dieses Scanbild Pixel für Pixel zu restaurieren, bis eine nie gekannte Schärfe in ein Ultraschallbild gezaubert wurde. Und wenn Ihr das Bild seht, dann fällt es Euch wie Schuppen von den Augen. Und nur die absoluten Kunst- und Musikbanausen unter Euch werden wieder nix erkennen – aber das ist mir dann auch egal! Also Augen auf:

Na – ist das eine Sensation oder ist das eine Sensation?! Ruby’s Nachwuchs sieht genauso aus wie Beethoven selbst – da kann keiner mehr leugnen, dass das Beethovens Nachwuchs ist – jetzt nicht mehr. Aber vielleicht ist es ja auch der Ludwig van … höchstpersönlich – quasi als Reincanisation?!

Mal schau’n, ob die postnatal auch noch so aussehen – leider nein, aller normal!

Auch nach 8 Wochen nix Beethovenesquisches zu sehen, zwar bildschöne Welpen, aber kein neuer Beethoven.

Für die treue Leserschaft, die bisher alle Würfe aufmerksamst gelesen hat, natürlich auch hier die segensreichen Worte des GRC-Zuchtwarts:

“Sehr gleichmäßiger Golden-Wurf, sehr schöne Köpfe und Gebäudeanlagen, viel pigmentiert und super Fellanlagen. Die Welpen zeigten sich sehr menschenbezogen und freundlich bei der Wurfabnahme. Teils sehr temperamentvolle Welpen, die jede Menge Spieltrieb und Bewegungsfreude zeigten. Sehr unängstliche, super sozialisierte Welpen.”

Und was soll ich sagen: Recht hat sie, die gnädige Frau Zuchtwartin.